Sie werden sagen: Wie kann man behaupten, dass Telefonakquise eine Zukunft hat, wenn sich viele Deutsche auf die Robinsonliste eintragen zur Verhinderung von Telefonwerbung?

So paradox es auch klingen mag, aber genau das ist der Grund für diese Behauptung.

Die weitverbreitete Registrierung in der Robinsonliste zeigt deutlich, was Verbraucher in Deutschland eindeutig ablehnen: permanent von ungewollten Anrufen unterbrochen zu werden, die oft keinen echten Nutzen bieten.

Diese Entwicklung betont die Notwendigkeit, sorgfältig geplante Kampagnen für Telefonakquise zu gestalten, die den Erwartungen der Verbraucher gerecht werden.

Marktteilnehmer im Bereich der ausgehenden Anrufe – sowohl Dienstleister als auch Auftraggeber – müssen diese Ablehnung ernst nehmen. Vor allem müssen sie erkennen, dass diese Ablehnung ihnen indirekt die Richtung für das zukunftsträchtige Angebot in dieser Branche weist: durchdachte Outbound-Kampagnen. Das bedeutet Telefonakquise, die nicht nur zeitlich angemessen, sondern auch vom Verbraucher akzeptiert ist und einen Mehrwert bietet, indem sie personalisiert werden.

Übrigens ist es interessant, dass trotz der Herausforderungen und der manchmal negativen Wahrnehmung 64% der Marketingfachleute weiterhin an die Wirksamkeit des Outbound-Marketings glauben.

Arbeiten Sie in einem Contact Center? Hier sind vier überzeugende Argumente für die strategische Einbindung der Telefonakquise in Ihre Vertriebsaktivitäten.

Telefonakquise neu definieren

Für Unternehmen bedeutet dies den Wechsel von unpersönlichen Massenanrufen zu einer gezielteren und wertvolleren Vorgehensweise. Dabei werden Anrufe erst dann getätigt, wenn die potenziellen Kunden durch ihr Verhalten – wie das Öffnen von E-Mails oder das Herunterladen von Inhalten – eindeutiges Interesse signalisieren.

Diese Methode, die stark an Inbound-Marketing-Strategien erinnert, die besonders im B2B-Sektor zunehmend Anwendung finden, setzt auf die Bereitstellung wertvoller Inhalte für die Zielgruppe. Die Interaktion mit diesen Inhalten ermöglicht es, zusätzliche Informationen über potenzielle Kunden zu sammeln und so ein detaillierteres Verständnis ihrer Bedürfnisse zu entwickeln.

Anstatt sich auf die traditionelle Kaltakquise zu verlassen, die oft auf wenig aussagekräftigen Interessentenlisten basiert, werden potenzielle Kunden in ein System integriert, in dem sie mit relevanten Inhalten versorgt werden. Werden diese Inhalte regelmäßig konsumiert, deutet dies auf ein ernsthaftes Interesse hin, wodurch die Chance auf eine erfolgreiche Kontaktaufnahme und Terminvereinbarung steigt. Im Gegensatz dazu ist es wenig zielführend, Personen anzurufen, die kein Interesse an den versendeten Informationen zeigen.

Telefonakquise erreicht ihre größte Effektivität und bietet den meisten Wert, wenn:

  1. Die angerufene Person Sie bereits kennt, wodurch der Anruf über den Rahmen eines typischen Cold Calls hinausgeht.
  2. Die Informationen, die von der Person während ihrer Interaktion mit Ihrem Unternehmen bereitgestellt wurden, es Ihnen erlauben, sich in dem Gespräch weniger auf Ihre Produkte, Dienstleistungen oder Angebote zu konzentrieren, sondern vielmehr auf ihr spezifisches Projekt und ihre Bedürfnisse einzugehen.

Schluss mit der Kaltakquise im B2C-Geschäft

B2C Telefonakquise in Deutschland erfordert aufgrund strenger Datenschutzgesetze und der wachsenden Sensibilität der Verbraucher gegenüber unerwünschten Kontaktaufnahmen eine durchdachte Herangehensweise. Unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen, wie dem Erfordernis einer expliziten Einwilligung für E-Mail-Marketing und der Einschränkung unerwünschter Anrufe, kann eine effektivere und positiv wahrgenommene Telefonakquise entwickelt werden.

Ein proaktiver Ansatz, der die Bereitstellung wertvoller Inhalte vor dem eigentlichen Anruf umfasst, unterstützt nicht nur die Einhaltung der rechtlichen Anforderungen, sondern fördert auch eine positive Kundenwahrnehmung. Durch das sogenannte “Priming”, beispielsweise mittels zielgerichteter E-Mails, die zur Interaktion einladen, kann die Grundlage für eine erfolgreiche Telefonakquise geschaffen werden.

Dies beinhaltet:

  1. E-Mail-Einleitungen mit Mehrwert: Durch den Einsatz von E-Mail-Marketing-Tools, die das Öffnen von Nachrichten tracken, lässt sich feststellen, welche Empfänger grundsätzlich Interesse zeigen. Diese selektive Vorgehensweise ermöglicht es, nur jene Personen anzurufen, die bereits ein gewisses Engagement gezeigt haben.
  2. Webbasierte Kundeninteraktion: Die Integration von Links in E-Mails, die zu informativen oder interaktiven Inhalten auf der Website führen, hilft dabei, das Interesse und die Bedürfnisse der potenziellen Kunden besser zu verstehen. Durch diese Interaktionen können Kunden effektiver segmentiert und für die Outbound-Kampagne priorisiert werden.
  3. Explizite Rückrufoptionen: Das Anbieten einer Option für Rückrufe, sei es durch ein Ankreuzfeld in der E-Mail oder eine direkte Rückruf-Schaltfläche, ermöglicht es den Verbrauchern, aktiv ihre Zustimmung für den Kontakt zu geben. Dieser explizite Opt-in-Ansatz stellt sicher, dass der folgende Anruf nicht als aufdringlich empfunden wird.

 

Diese Strategien erfordern, dass die Mitarbeiter in der Kundenkommunikation nicht nur technisch, sondern auch in ihrer Fähigkeit zur Personalisierung und Überzeugung geschult sind.

Zur Steigerung der Effizienz der Telefonakquise ist es zudem ratsam, Kundenfeedback durch Zufriedenheitsumfragen einzuholen. Dies stärkt nicht nur die Kundenbindung, sondern liefert auch wertvolle Einblicke für die Weiterentwicklung der Dienstleistungen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in Deutschland, unter Beachtung der strengen Datenschutzvorschriften und des Verbraucherschutzes, eine erfolgreiche Outbound-Kampagne im B2C-Segment durch eine sorgfältige Planung und Umsetzung von Vorab-Interaktionsmaßnahmen möglich ist. Dies fördert nicht nur die Rechtskonformität, sondern verbessert auch die Effektivität und die Wahrnehmung der Kampagnen bei den Verbrauchern.

Die effektive Nutzung von Kundenwissen

Ein kurzer Blick in Foren, in denen sich Verbraucher über die Robinsonliste austauschen, macht deutlich, dass die Frustration nicht nur Telefonakquise, sondern reine Telefonwerbung betrifft.

Von dieser Regelung ausgenommen sind Kampagnen von Dienstleistern wie Banken, Telekommunikationsanbietern, Krankenversicherungen oder Energieversorgern, die jedoch ebenso negativ aufgefasst und mit demselben Misstrauen betrachtet werden.

Dies liegt daran, dass auch bei diesen Dienstleistungen die Methoden identisch sind und das Potenzial einer personalisierten Kundenansprache nicht genutzt wird, obwohl gerade hier ein fundiertes Kundenwissen eine maßgeschneiderte und wertschätzende Kommunikation ermöglichen sollte.

Das eigentliche Problem der Telefonakquise – sei es Up-Selling, Cross-Selling oder das Unterbreiten von Werbeangeboten – ist, dass sie nicht in den Kontext einer echten Kundenbeziehung eingebettet sind. Zumindest nicht in einer Weise, die dem heutigen Verständnis einer “Kundenbeziehung” entspricht.

Eine zielgerichtete Nutzung von Kundendaten zur Verfeinerung der Segmentierung und zur Optimierung von Outbound-Anrufkampagnen wird in deutschen Unternehmen oft vernachlässigt. Dabei liegen in den umfangreichen Kundendaten ungenutzte Potenziale zur Prävention und Kundenbindung. Ein Beispiel: Energie- oder Wasserversorger könnten proaktiv Kunden kontaktieren, deren Verbrauch signifikant gestiegen ist, um auf diesen Umstand hinzuweisen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

In Deutschland, wo der Datenschutz besonders im Fokus steht, wäre eine solche Herangehensweise nicht nur ein Beweis für Kundenorientierung, sondern auch ein Schritt hin zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. Die Chance, durch solche proaktiven Maßnahmen die Kundenzufriedenheit zu steigern und gleichzeitig zum Umweltschutz beizutragen, wird selten ergriffen.

Die Ankündigung von Anrufen via E-Mail oder SMS könnte die Akzeptanz und den Erfolg solcher Kampagnen weiter steigern. Statt als Teil allgemeiner Werbemaßnahmen könnten diese personalisierten Kontaktaufnahmen den Kunden zeigen, dass ihr Anbieter tatsächlich Wert auf ihren Bedarf und ihre Situation legt. Die Erfahrung zeigt, dass solche individuell angekündigten Kampagnen eine hohe Resonanz finden können.

Darüber hinaus könnten proaktive Outbound-Kampagnen dazu beitragen, die Belastung für Callcenter zu reduzieren, indem sie Anfragen antizipieren und somit die Anzahl der eingehenden Anrufe verringern. Dies würde nicht nur den Kundenservice entlasten, sondern auch die Effizienz steigern.

 

Insgesamt bietet die intelligente Nutzung von Kundendaten im deutschen Markt enorme Möglichkeiten, die Beziehung zu den Kunden zu stärken und gleichzeitig betriebliche Abläufe zu optimieren. Die Herausforderung besteht darin, diese Daten unter Einhaltung der strengen Datenschutzrichtlinien gewinnbringend einzusetzen.

Digitale Technologien verleihen der Telefonakquise neuen Schwung

In der heutigen Zeit, wo Verbraucher zunehmend skeptisch gegenüber unpersönlichen und automatisierten Marketingmaßnahmen sind, erfordert Telefonakquise einen neuen, zukunftsorientierten Ansatz. Vollautomatisierte Strategien, wie beispielsweise Kampagnen mit vorab aufgezeichneten Nachrichten, stoßen oft auf Ablehnung und sind in der deutschen Marketinglandschaft nicht mehr zeitgemäß. Ein Schlüssel zum Erfolg liegt in der Personalisierung und dem Einsatz digitaler Technologien, um die Telefonakquise wieder in einen echten Beziehungsprozess einzubetten.

Die Nutzung digitaler Mittel ermöglicht es, Telefonakquise gezielt und individuell zu gestalten. Hierbei wird das umfassende Kundenwissen eingesetzt, um jeden Anruf zu einem besonderen Moment der Kundenbeziehung zu machen. In einer Zeit, in der persönliche Interaktionen seltener und dadurch wertvoller werden, ist der menschliche Austausch, der emotionale Verbindungen schafft, wichtiger denn je.

Moderne Technologien und Analysewerkzeuge existieren bereits und können heutzutage einfacher als jemals zuvor integriert werden, um die Effektivität von Anrufen durch bessere Kundendatenanalyse zu steigern. Diese Integration von digitalen und telefonischen Kommunikationsmitteln steht nicht im Widerspruch zu den Methoden, die in der Vergangenheit entwickelt wurden. Vielmehr bietet sie Unternehmen, die Telefonakquise in Deutschland betreiben, die Chance, ihre Dienstleistungspalette zu erweitern und sowohl ihr Know-how als auch ihre bisherigen Investitionen aufzuwerten.

Die Herausforderung besteht darin, diese technologischen Möglichkeiten strategisch zu nutzen, um die Beziehung zu Kunden zu stärken und gleichzeitig den Anforderungen an Datenschutz und Personalisierung gerecht zu werden.

Die Entwicklung der künstlichen Intelligenz eröffnet auch zahlreiche Möglichkeiten, um besser durchdachte Telefonakquise für ausgehende Anrufe einzurichten, die Zielgruppenansprache und Automatisierung miteinander verbinden. Voicebot, Sentimentanalyse, automatische Erkennung von Versprechungen, Transkription und Zusammenfassung von Anrufen, prädiktiver Dialer: Die von Diabolocom entwickelte Software enthält heute eine Reihe von KI-gestützten Funktionen, die den Agenten helfen, Anrufe und Aktionen nach dem Anruf effizienter und persönlicher zu bearbeiten.

Wir unterstützen Sie dabei, Telefonakquise-Kampagnen zu entwickeln, die sowohl Ihre Unternehmensziele erreichen als auch den Erwartungen der Verbraucher entsprechen.

Es mag die Frage aufkommen, wie sich Telefonakquise noch als zukunftsfähig erweisen kann, insbesondere in einem Umfeld, in dem sich viele Verbraucher aktiv gegen Telefonwerbung aussprechen, ähnlich wie es die Robinsonliste ermöglicht. Diese Skepsis ist nachvollziehbar.

In den ersten sechs Monaten nach ihrer Einführung haben sich über 3 Millionen Deutsche in die Robinsonliste eingetragen, um Schutz vor unerwünschter Werbung zu erhalten. Heute sind mehr als 4 Millionen Nutzer registriert, was ein deutliches Zeichen für die Ablehnung von Telefonwerbung in Deutschland darstellt.

Nun, so paradox es auch klingen mag, genau aus diesem Grund kann man das behaupten.

Die massive Zustimmung zur Robinsonliste zeigt, was die Verbraucher definitiv nicht mehr wollen: ständig von unerbetenen Anrufen gestört zu werden, die vor allem keinen Mehrwert bieten. Es ist die mangelnde Berücksichtigung der Verbrauchererwartungen (und, sagen wir es so, der Mangel an Respekt), die die Wirksamkeit Ihrer Telefonakquise beeinträchtigt.

Die Akteure auf dem Markt für Telefonakquise – Anbieter und Auftraggeber – müssen diese Ablehnung zur Kenntnis nehmen. Sie müssen vor allem erkennen, dass sie ihnen unterschwellig das einzig wahre Zukunftsprodukt dieser Branche aufzeigt: intelligente Telefonakquise – d. h. solche, die sowohl zeitgerecht sind, als auch vom Verbraucher akzeptiert werden und für ihn einen Mehrwert darstellen, weil sie personalisiert sind.

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Geschrieben von Diabolocom |

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